Die Galerie Henning öffnete ihre Türen Anfang Mai 1947 in der Albert-Dehne Straße 2 in Halle an der Saale. Dort sollten in monatlich wechselnden Ausstellungen Malerei, Graphik und Plastik gezeigt werden. Ein Jahr später zog die Galerie dann in die Lafontainestr. 1 im Mühlwegviertel um. Arbeiten von Picasso, Chagall, Hofer, Pechstein, Schmidt-Rottluff, Bachmann und vielen anderen konnten in den knapp 15 Jahren in 160 Ausstellungen der Galerie gezeigt werden. Auch Professoren und Studenten der Kunsthochschule Giebichenstein stellten in den Räumen ihre zum Teil expressionistischen und abstrakten Arbeiten aus und machten sie einem breiten und interessierten Publikum zugänglich. Der Begründer und Namensgeber Eduard Henning schuf damit einen wichtigen Mittelpunkt in der halleschen Kunst- und Kulturlandschaft ohne Angepasstheit an die herrschende Doktrin des Arbeiter- und Bauernstaates. Diese Unkonformität führte zu Anfeindungen des Schreibwarenhandels, des Verlages und der Galerie. Nach und nach wurden die zu beantragenden Katalogdrucke für die Galerie abgelehnt. Mit dem Bau der Mauer war Eduard Henning die Möglichkeit genommen, den regen Austausch mit den Freunden in der Pariser Kunst- und Grafikwelt aufrecht zu erhalten.In Folge dessen wurde die Schließung der Galerie im Dezember 1961 erzwungen. Für Eduard Henning war dies ein schwerer Schlag von dem er sich nicht wieder erholte, in Depressionen verfiel und am 21. Juni 1962 in den Freitod ging. Christel Henning beantragte die Fortführung der Galerie, die jedoch vom Rat der Stadt Halle abgelehnt wurde mit der Begründung, dass es kein gesellschaftliches Bedürfnis zur Aufrechterhaltung der Kunstgalerie in der Stadt gäbe. Peter Henning, sein einziger Sohn, trug später verschiedene Rezensionen aus den damaligen Tageszeitungen zusammen, welche die manipulierte Darstellung durch die herrschenden Ideologen belegen.